Die Freiwillige Feuerwehr Pram wurde am 7. Mai 1891 als "Verein der freiwilligen Feuerwehr in Pram" im Gasthaus Erkner in Pram gegrĂŒndet. Zum Hauptmann wurde damals der Gemeindearzt Alois Derflinger gewĂ€hlt und es traten bei der GrĂŒndung 55 Mann der Feuerwehr bei. Die ErstausrĂŒstung war: eine schwere Fahrspritze aus dem Jahr 1830, eine Saugspritze, ungefĂ€hr 50 Meter abgenĂŒtzte SchlĂ€uche und sechs Wassereimer. Die dringendste Aufgabe war die Anschaffung von AusrĂŒstung und Material zuerst fĂŒr sechs Steiger und sechs Mannschaftspersonen. Die notwendigen finanziellen Mittel kamen vom Erlös eines Konzertes des Musikvereines, der Gemeinde Pram, vom Landesausschuss, einer Gnadengabe des Kaisers von Ăsterreich und einer Haussammlung.
Im Gemeindegebiet Pram wurden auĂerdem noch die Feuerwehren Prenning, Gerhartsbrunn, Hebetsberg, Poxruck und Gries errichtet.
von | bis | |
1968 | 1983 | Franz Stiglbrunner (Lederer) |
1963 | 1968 | Rudolf Lindpointner jun. |
1942 | 1963 | Franz Huber |
1940 | 1942 | Josef Hörandtner |
1935 | 1940 | Rudolf Lindpointner |
1891 | 1935 | Engelbert Wiesenberger |
1891 | 1891 | Alois Derflinger (GrĂŒnder) |
Feuer ein lebensnotwendiges und ein lebensbedrohendes Element! Der FrĂŒhmensch bediente sich des Feuers als Schutz, als WĂ€rmespender, zum Zubereiten der Speisen und als Lichtquelle. Feuer aber bedroht das Leben, wenn es auĂer Kontrolle gerĂ€t. Im 19. Jh. begannen sich die Feuerwehren zu organisieren, und zwar als "Freiwillige Feuerwehren ", z. B. in Ried 1865, in Linz 1866. Am Land war es um das Löschwesen schlecht bestellt. Es dauerte viel zu lange, bis die freiwilligen Helfer am Brandplatz waren. In Pram waren es der Schmied Fidelis Lindpointner, der Wagner Ignaz Korntner und der Schmied Franz Bruckner, die die Löschhandlungen leiteten und natĂŒrlich selbst Hand anlegten. 1865 war sogar schon ein Spritzenhaus nĂ€chst dem Gasthaus Auer erbaut worden. Neben dem Mangel an AusrĂŒstung und Ausbildung war es auch die damalige Holzbauweise, die GroĂbrĂ€nde förderte. Dazu hielt ein Brandstifter Pram in Atem: Zwischen 1853 und 1862 wurden zehn BrĂ€nde gelegt. Verheerend war Mittwoch, der 8. Oktober 1862: Da brannten in Irringsdorf die HĂ€user Beham, GroiĂbauer, HĂ€uslhiesl, Höbetinger und Nömer. Ein halbes Jahr spĂ€ter, am 4. Mai 1863 brach beim Holzmair, beim Schneider und beim Bauer in RĂŒhring ein folgenschwerer GroĂbrand aus: Der AuszĂŒgler Johann Stöger und die Dienstmagd Maria Grubmayr fanden den Tod in den Flammen. Nur weil Nachbarn das Fenstergitter auswogen, konnte die BĂ€uerin mit ihren Kindern gerettet werden. Nun begannen sich auch auf dem Land die Freiwilligen Feuerwehren zu organisieren, im Mai 1891 auch in Pram.
Die Freiwillige Feuerwehr Pram wurde am 7. Mai 1891 als "Verein der freiwilligen Feuerwehr in Pram" im Gasthaus Erkner in Pram gegrĂŒndet.
Hauptmann wird der Gemeindearzt Alois Derflinger, Hauptmann Stellvertreter wird MatthĂ€us Bohninger, Zehberger, Kassier wird der Lederermeister Engelbert Wiesenberger, Zeugwart wird der Schmied Josef Lindpointner und SchriftfĂŒhrer wird der Bahnmeister Adolf Watzke.
55 Mann treten dem Verein bei.
Nach dem 1938 erfolgten Anschluss Ăsterreichs an das Deutsche Reich wurden alle in einer Ortsgemeinde bestehenden Freiwilligen Feuerwehren zu einer âGemeindefeuerwehrâ zusammengelegt. Die bisher selbstĂ€ndigen Feuerwehren Prenning, Gries, Poxruck, Hebetsberg, Gerhartsbrunn wurden LöschzĂŒge, die Gruppe Irringsdorf der Pramer Wehr zugeteilt. Das Ganze fĂŒhrte der ObertruppfĂŒhrer oder Gemeinde-WehrfĂŒhrer. An der Spitze der LöschzĂŒge stand der TruppfĂŒhrer. An Stelle der Wahl trat nunmehr die "Ernennung".
So wurden ernannt zum WehrfĂŒhrer
zu TruppfĂŒhrern:
Die Feuerwache Pram wurde in den Jahren 1969 und 1970 gebaut. WÀhrend dieser Zeit entstand das Feuerwehrhaus, wobei die FeuerwehrmÀnner insgesamt 885 freiwillige Arbeitsstunden leisteten. ZusÀtzlich konnte ein gebrauchter Tankwagen um 252.000 Schilling angeschafft werden.
Die stĂ€ndig steigenden Anforderungen an Material und Technik machten einen Neubau des Feuerwehrhauses erforderlich, da am bisherigen Standort aufgrund der GrundstĂŒcksbeschaffenheit keine Möglichkeiten fĂŒr Zu- oder Ausbauten bestanden. Es erfolgte daher von 1994 bis 1998 der Neubau des Feuerwehrhauses.
Am 20. Juni 1999 wurde das neue Feuerwehrhaus feierlich gesegnet. Die Feuerwehrkameraden hatten dazu beeindruckende 3.000 Arbeitsstunden beigesteuert und auĂerdem 470.000 Schilling aus der Mannschaftskasse als Eigenmittel eingebracht.
Mit dem Umzug in das neue Feuerwehrhaus zog auch der Löschzug Poxruck ein, behielt jedoch weiterhin seine EigenstÀndigkeit als Teil der Freiwilligen Feuerwehr Pram.
Am 29. April 2018 wurde der Löschzug Poxruck, der seit 1999 in der Hauptfeuerwache Pram stationiert war, aufgelöst und vollstĂ€ndig in die Freiwillige Feuerwehr Pram integriert. Im Zuge dieser Eingliederung wurde der damalige Kassier des Löschzugs, Hans-Peter Schiffelhumer, zum Kommandanten der Hauptfeuerwehr Pram gewĂ€hlt, wĂ€hrend Manuel BruckmĂŒller, der zuvor stellvertretende Kommandant des Löschzugs war, zu seinem Stellvertreter gewĂ€hlt wurde.
Der Löschzug Poxruck hatte insgesamt 126 Jahre bestanden, von 1892 bis 2018.
Am 02.07.2020 hat der Gemeinderat einstimmig die Gefahren- und Entwicklungsplanung (GEP) beschlossen. Im Rahmen dieses Plans wurde festgelegt, dass die Feuerwehr Pram ein neues Zeughaus bekommen soll. In diesem GebĂ€ude sollen kĂŒnftig alle LöschzĂŒge der Feuerwehr zentral untergebracht werden, um die Einsatzbereitschaft und Effizienz der Feuerwehr zu verbessern.
Am 30. April 2023 wurde die Feuerwehrwache Gries aufgelöst und in die Freiwillige Feuerwehr Pram eingegliedert. Das Löschfahrzeug wurde verĂ€uĂert, und die ehemaligen Mitglieder des Löschzugs traten der Mannschaft der Hauptfeuerwache der FF Pram bei.
Der Löschzug Gries hatte von 1906 bis 2023 insgesamt 117 Jahre bestanden.
Ebenso am 30. April 2023 wurde die Feuerwehrwache Prenning aufgelöst und in die Freiwillige Feuerwehr Pram integriert. Das Löschfahrzeug wurde verkauft, und die Mitglieder des Löschzugs wurden in die Mannschaft der Hauptfeuerwache der FF Pram eingegliedert.
Der Löschzug Prenning hatte insgesamt 132 Jahre von 1891 bis 2023 bestanden.